Berufliche Orientierung an Schulen – Konzepte zur Qualitätsentwicklung

Shownotes

Schulen, Universitäten aber auch die Berufskammern sehen sich der Herausforderung gegenüber, die Berufsorientierung zu verbessern. Hatte man dies lange nur als das Problem des einzelnen Schülers, der Schülerin angesehen, ist das heute viel zu vielfältig, um noch von jungen Menschen ohne Hilfe bewältigt zu werden. Die Folge sind die hohen Zahlen von Ausbildungs- und Studienabbrüchen. Alarmierend ist zudem die Überbetonung akademischer Berufe als sicherer zukünftiger Arbeitsplatz. Dies hat dazu geführt, dass in diesem Jahr die Zahl der Einschreibungen an Universitäten die Zahl der Ausbildungsanfänger überschritten hat.

Offenbar wird dabei von den Betroffenen übersehen, dass auch die Anforderungen von Ausbildungen in vielen Berufen so gestiegen sind und wahrscheinlich weiter steigen, dass ein Abitur als Grundlage nützlich und auch für den beruflichen Aufstieg von großer Bedeutung ist. Es geht also nicht darum die jungen Menschen nach ihren Schulabschlüssen und schulischen Leistungen zu filtern in dem Sinne, die Guten sollen studieren und für die anderen „praktisch Begabten“ genügt eine Ausbildung. Doch abgesehen davon, ist das System durchlässig und eine Ausbildung ist kein Hindernis für ein Studium.

In allen Schularten hat daher ein Umdenken begonnen. Der Bedarf einer Berufsorientierung wird kaum noch angezweifelt. Aber es gibt eine Reihe von Barrieren und der gute Wille allein reicht nicht. Da steht vor allem der Lehrermangel einer Ausweitung des Unterrichts entgegen. Das Kollegium braucht vor allem Entlastung und nicht ständig neue Aufgaben, wenn es schon die vorhandenen nur mit hohem Engagement erfüllen kann. Zudem haben Lehrer:innen nicht die nötigen Voraussetzungen. In ihrem Studium kam Berufsorientierung nicht vor und ihr weiterer Berufsweg beinhaltet im Allgemeinen keine Erfahrungen in Unternehmen oder Organisationen. Dennoch haben sich viele engagierte Lehrer:innen bemüht, sich weiterzubilden und in die Berufsorientierung einzuarbeiten. Sie haben dann versucht an ihren Schulen geeignete Maßnahmen umzusetzen und waren damit auch durchaus erfolgreich. Doch es stellte sich bald heraus, dass dies allein nicht ausreicht. Das Thema ist zu wichtig, um es nebenher abhängig von Einzelpersonen zu betreiben. Da es im Grunde aller Fächer berührt, wird hier ein Konzept benötigt, dass in den gesamten Schulunterricht voll integriert ist.

Dies ist das Thema unseres Podcasts. In dem Erasmus+ Projekt „Guiding Schools“ an dem 7 Länder teilgenommen haben, wurde ein Handbuch entwickelt, dass von den in Deutschland Beteiligten auf unsere Verhältnisse angepasst wurde. Es stellt eine Handreichung für Schulen dar, dass sie dabei unterstützt, ein Konzept für eine in die Schule eingebundene Berufsorientierung zu gestalten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Qualität und wie sie gemessen werden kann. Meine Gäste, Ingo Blaich, Rainer Thiel und Tillmann Grüneberg haben dieses Handbuch angepasst und sind daher ideale Gesprächspartner, die über die Ziele, die Hintergründe und die Anforderung an Schulen für die Entwicklung individueller Schulkonzepte Aufschluss geben können. Herausgekommen ist dabei ein Podcast, der nicht nur für Schulleitungen, Lehrer:innen, sondern auch für die Schüler:innen und ihre Eltern hoch interessant ist, aber auch viele Anregungen für alle Bildungsanbieter und Bildungsberater bietet.

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